Immer mehr Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf suchen nach Alternativen zur klassischen Pflegeeinrichtung. Eine besonders interessante Wohnform ist die selbstverantwortete Wohngemeinschaft. Hierbei gründen die Bewohner:innen – oft gemeinsam mit ihren Angehörigen – eine Pflege-WG, die sie eigenständig organisieren und verwalten. Diese Wohnform bietet nicht nur mehr Selbstbestimmung, sondern auch eine starke Gemeinschaft und Sicherheit.
Was bedeutet "selbstverantwortete Wohngemeinschaft"?
In einer selbstverantworteten Wohngemeinschaft treffen die Bewohner:innen oder deren Angehörige alle wichtigen Entscheidungen selbst. Dazu gehören unter anderem:
Die Auswahl neuer Mitbewohner:innen
Die Organisation des Alltags, inklusive Festen und Veranstaltungen
Die Beauftragung von Pflege- und Betreuungsdiensten
Die Verwaltung der Haushaltskasse
Die Organisation von Renovierungen und Haushaltstätigkeiten
Die Regelung des Zusammenlebens in einer Satzung oder Gemeinschaftsvereinbarung
Diese Eigenverantwortung ermöglicht es, eine Wohnform zu schaffen, die den individuellen Bedürfnissen der Bewohner:innen entspricht und eine hohe Lebensqualität sicherstellt.
Rechtliche Grundlagen und Organisation
Eine selbstverantwortete Wohngemeinschaft unterliegt ausschließlich den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Das bedeutet, dass die Bewohner:innen in einer Mietergemeinschaft organisiert sind, die eigenständig Entscheidungen trifft. Damit die Struktur funktioniert, werden meist folgende Verträge abgeschlossen:
Mietvertrag: Jeder Bewohner schließt individuell oder gemeinschaftlich mit dem Vermieter einen Mietvertrag über seinen Wohnraum.
Vertrag über Leistungen einer Präsenzkraft: Diese Person übernimmt organisatorische Aufgaben, bietet Betreuung an und unterstützt im Haushalt.
Pflegedienstvertrag: Pflegebedürftige Bewohner:innen können zusätzlich mit einem Pflegedienst einen Vertrag über die benötigten Pflegeleistungen abschließen.
Vertrag über Betreuungs- und Unterstützungsleistungen: Die Wohngemeinschaft kann sich für einen separaten Betreuungsdienst entscheiden, der bei der Tagesstrukturierung, Freizeitgestaltung oder medizinischen Begleitungen unterstützt.
Mieter:innenvereinbarung/Satzung: Diese Vereinbarung regelt das Zusammenleben in der WG und hilft, Konflikte zu vermeiden.
Vorteile einer selbstverantworteten Wohngemeinschaft
Mehr Selbstbestimmung: Die Bewohner:innen entscheiden über ihre Alltagsgestaltung und die Struktur ihrer Wohngemeinschaft.
Hohe Lebensqualität: Durch die enge Gemeinschaft entsteht ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit.
Flexibilität: Individuelle Bedürfnisse können besser berücksichtigt werden.
Kostenkontrolle: Die Bewohner:innen haben die Wahl zwischen verschiedenen Pflege- und Betreuungsdiensten und können Kosten effizient planen.
Unterstützung durch Angehörige: Engagierte Angehörige können aktiv an der Organisation und Betreuung teilhaben.
Fazit
Die selbstverantwortete Wohngemeinschaft ist eine wunderbare Alternative für Senioren, die selbstbestimmt leben möchten und gleichzeitig eine unterstützende Gemeinschaft schätzen. Sie vereint die Vorteile eines eigenen Zuhauses mit denen eines betreuten Wohnens und bietet durch die gemeinschaftliche Organisation eine hohe Lebensqualität.
Möchtest du mehr über diese Wohnform erfahren oder planst du, eine solche Gemeinschaft zu gründen? Senioren WG mit Herz unterstützt dich gerne dabei!
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